Die Einladung zum Vorstellungsgespräch
landet in deinem Postfach – du hast die erste(n) Bewerbungsrunde
überstanden. Herzlichen Glückwunsch! Doch nach der Euphorie kommt
schnell die Ernüchterung: Was ziehe ich an? Wie soll ich auftreten?
Welche Fragen werden mir gestellt? Je näher der Termin rückt, desto
größer wird die Aufregung. Doch immer mit der Ruhe: Wir haben die besten
Tipps für dich.
Vorstellungsgespräch: Tipps zur perfekten Kleidung
Der erste Eindruck zählt: Schon 20 Sekunden können entscheiden, ob
der Personaler dich sympathisch und kompetent einschätzt. Deine Kleidung
beim Vorstellungsgespräch sollte deshalb immer seriös wirken und dich
kompetent erscheinen lassen. Je nach Branche und Unternehmen muss es
aber nicht immer Anzug oder Kostüm sein. In der Kreativbranche
beispielsweise ist es auch legitim, eine schöne Jeans und ein Hemd oder
eine Bluse zu tragen – wahlweise mit oder ohne Jackett.
Klassische und schlichte Kleidung in neutralen Farben lautet die
Grundregel. Am besten informierst du dich vorher gut über das
Unternehmen und suchst beispielsweise nach Fotos der Mitarbeiter. An
ihrem Kleidungsstil kannst auch du dich orientieren und direkt punkten.
Ganz wichtig: Bitte nicht die ausgelatschten Treter aus dem letzten
Jahrzehnt tragen, sondern besser schön geputzte, schlichte
Businessschuhe. Je nach Unternehmen und Branche gehen auch sehr saubere
und sehr ordentliche Turnschuhe.
Am allerwichtigsten ist jedoch, dass du dich zu 100 Prozent
wohlfühlst. Denn wenn das Outfit rutscht, zwickt oder dich auf andere
Art unwohl fühlen lässt, verschlechtert sich automatisch auch deine
Außenwirkung und du erscheinst unsicher. Am besten machst du schon am
Tag vor dem Bewerbungsgespräch eine Anprobe und entscheidest dich für
ein Outfit – inklusive Schuhe versteht sich. Schmuck und Make-Up sollten
dezent sein: Beispielsweise klassische Ohrstecker, eine Armbanduhr und
ein Ring, mehr lenkt zu sehr von deiner Person ab. Du solltest natürlich
wirken – das Vorstellungsgespräch ist keine Abendveranstaltung.
Vorstellungsgespräch: Tipps zu Auftreten & Selbstpräsentation
Sitzt die Kleidung und fühlst du dich wohl in deinem Outfit, ist
schon mal ein Aspekt deiner Außenwirkung geschafft. Noch wichtiger als
deine Kleidung ist allerdings deine Ausstrahlung. Dazu gehören Mimik und
Körpersprache
ebenso wie deine Haltung und Gestik. Das Wichtigste zuerst: Sei du
selbst und verstelle dich nicht! Du strafst dich nur selbst, wenn du
dich später nicht ins Team und integrieren kannst. Das
Vorstellungsgespräch ist schließlich auch für dich dazu da,
festzustellen, ob das Unternehmen und seine Kultur zu dir passen.
Hier die wichtigsten Tipps zu deiner Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch:
- Begrüßung und erster Eindruck:
Bei der Begrüßung ist es wichtig, offen zu lächeln, die Hand deines
Gegenübers fest – nicht zu fest und maximal 5 Sekunden lang – zu drücken
und dich beispielsweise nicht voreilig und ohne Einladung auf einen
Stuhl zu setzen. Wenn du kurz warten musst und dazu in der Lobby sitzt,
steh unbedingt auf, wenn dein Gesprächspartner kommt, um dich abzuholen.
Sind mehrere Personen zur Begrüßung
da, gilt die Regel: Rang vor Geschlecht vor Alter. Der Ranghöhere
beziehungsweise Ältere sollte aber immer zuerst die Hand reichen.
- Achte auf eine offene Körperhaltung:
Wende dich deinem Gegenüber zu, statt von ihm ab, schau ihm direkt in
die Augen, wenn du sprichst und verschränke nicht die Arme vor der
Brust. Sonst wirkst du verklemmt, unsicher und vielleicht sogar
unfreundlich.
- Ruhige Ausstrahlung: Setze dich
ganz auf deinen Stuhl, nicht nur auf die Kante, kippele nicht und
vermeide Nervositätsgesten wie ständiges durch die Haare Fahren,
Händereiben oder andere Bewegungen, die typisch sind, wenn du aufgeregt
bist. Achte darauf, keine zu hektischen Gesten zu machen und sprich
langsam. Du wirkst umso kompetenter, je ruhiger deine Körpersprache ist. Es kann auch helfen, die Not zur Tugend zu machen und ganz offen anzusprechen, dass du nervös bist – dein Gegenüber wird dich nicht auffressen und seine menschliche Reaktion beruhigt dich vielleicht sogar etwas.
- Verabschiedung:
Zum Abschluss des Gesprächs erkundige dich noch nach den weiteren
Schritten und wann du mit einer Entscheidung rechnen kannst. So
signalisierst du Interesse und weißt Bescheid, wann du frühestens
Nachhaken kannst. Bedanke dich noch einmal für das Gespräch und gib
jedem Beteiligten zum Abschied die Hand.
Diese Tipps als wichtigste für deine Selbstpräsentation. Jede Menge weitere Hilfestellungen findest du auf unserer Seite mit Artikeln rund ums Vorstellungsgespräch.
Eine weitere Form der Vorstellung ist das Assessment Center. Hier
gelten nochmal etwas andere Regeln, die du auf unseren Seiten zum Assessment Center findest.
Vorstellungsgespräch: Tipps zur Vorbereitung
Die richtige Vorbereitung ist das A und O für ein erfolgreiches
Vorstellungsgespräch. Im Vordergrund sollte dabei immer das Unternehmen
stehen, bei dem du dich bewirbst. Geschäftsfelder, Expansionspläne,
Märkte und Produkte sollten dir bekannt sein – denn es kann durchaus
vorkommen, dass dir der Personaler im Gespräch Fragen zum Unternehmen
stellt. Blöd, wenn du dann nicht antworten kannst. Deshalb: Auch wenn du
es schon für deine Bewerbung getan hast; stöbere vor dem Gespräch noch
einmal die Unternehmenswebsite durch. Du kannst dir auch Notizen machen:
Es ist nicht verboten, ins Vorstellungsgespräch mit einem Notizblock
und einem Stift zu kommen. So kannst du dir auch im Gespräch relevante
Punkte sofort notieren.
Neben diesem allgemeinen Wissen zählt für den Personaler vor allem,
wie du zum Erfolg des Unternehmens beitragen kannst und ob du ins Team
passt. Schließlich will er nicht nach einem Monat schon wieder einen
neuen Kandidaten für die Stelle suchen müssen. Überlege dir also nicht
nur, was deine Fähigkeiten sind und was du gut kannst, sondern auch, wie
du dieses Wissen ins Unternehmen einbringen kannst: Was hat der
Personaler davon, dich einzustellen? Das solltest du im Gespräch selbst
immer wieder betonen – wenn du nicht ohnehin danach gefragt wirst.
Überlege dir auch, was du sagst, wenn du gebeten wirst, etwas über dich zu erzählen.
Zur Orientierung: Nenne nur das für den Job relevante und lasse
unnötiges aus. Vergiss auch etwas Persönlichkeit nicht – der Personaler
will nicht noch einmal erzählt bekommen, was ohnehin schon im Lebenslauf
steht. Stattdessen sollte ein Gesamteindruck deiner Persönlichkeit
entstehen: Warum bist du da, wo du jetzt bist und wie bist du dorthin
gekommen?
Zur weiteren Vorbereitung gehört auch, dir mögliche Fragen
anzusehen, und dir deine Antworten zu überlegen. Schließlich willst du
im Gespräch nicht lange stottern und nachdenken müssen, denn das wirkt
nicht sehr kompetent. Du solltest verstehen, was der Personaler mit der Frage eigentlich herausfinden will. Typische Fragen sind zum Beispiel:
- Was ist Ihre größte Schwäche? Und umgekehrt: Was ist Ihre größte Stärke?
- Wo sehen Sie sich selbst in 3/5/10 Jahren?
- Warum haben Sie sich genau bei uns beworben?
- Was unterscheidet Sie von anderen Bewerbern?
- Warum sollten wir ausgerechnet Sie einstellen?
- Wie würden Freunde Sie beschreiben?
- etc.
Lass
dich von der Vielzahl und der vemeintlichen Heimtücke dieser Fragen
nicht aus der Ruhe bringen. Wähle die aus, von denen du dir vorstellen
kannst, dass Sie auch im Gespräch gestellt werden und überlege dir, was
du antworten könntest. Mach dir dazu gerne ein paar Notizen, ABER:
schreib Stichpunkte, keine vollständigen Sätze. Du sollst schließlich
authentisch wirken und nicht so, als würdest du nur auswendig gelernte
Antworten herunterspulen.
Auch die Gehaltsfrage solltest du beantworten können, recherchiere
deshalb davor gründlich, welches Gehalt üblich. Karrierecoach Doris
Brenner hat im Artikel zur Gehaltsfrage auch noch Tipps für dich.
Neben solchen Fragen zu deiner Persönlichkeit, können dir im
Vorstellungsgespräch auch fachliche Fragen begegnen. Wappne dich also
mit deinem Theoriewissen. In der Consultingbranche musst du zudem oft
Fallstudien bearbeiten. Das kannst du üben, im Internet gibt es genügend
Beispiele. Ebenfalls beliebt sind Brainteaser: Auch hier gibt es Beispiele im Internet, zum Beispiel bei Wichtigste Regel: ruhig bleiben! Es geht weniger um eine richtige oder
exakte Antwort, sondern viel mehr um den Lösungsweg. Deshalb unbedingt
laut und logisch denken. Der Personaler will mit Brainteasern deinen
Gedankengang nachvollziehen können und so entscheiden, ob du mit deiner
Denkweise zum Unternehmen und ins Team passt.
Wichtig sind auch deine eigenen Fragen am Ende des Gesprächs. Hier
solltest du keinesfalls verneinen, wenn der Personaler fragt, ob du noch
etwas wissen willst. Denn das ist deine Chance, Interesse zu zeigen und
weitere Infos aus dem Personaler herauszukitzeln. Aber Vorsicht: Nicht
jede Frage eignet sich. Heike Siegmeth hat Tipps für dich, welche Fragen du vermeiden solltest.
In diesem Sinne: Lass dich nicht aus der Ruhe bringen! Gehe dank
guter Vorbereitung entspannt und gelassen ins nächste
Vorstellungsgespräch. Und nicht vergessen: Dass du zum
Bewerbungsgespräch eingeladen bist, heißt, dass du dich bereits gegen
viele weitere Kandidaten durchgesetzt und das Interesse des Personalers
geweckt hast. Das spricht für dich, du kannst was! Wir wünschen dir viel
Erfolg und falls du noch offene Fragen hast, findest du auf unseren
Seiten und Artikeln rund ums Vorstellungsgespräch weitere hilfreiche
Tipps zur Vorbereitung.