Einleitungssätze für die Bewerbung: Besser formulieren
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Beispiele für gute Einleitungssätze in der Bewerbung
Auch wenn es den allgemeingültigen Mustersatz für das Anschreiben nicht gibt (auch nicht geben kann), so gibt es zumindest verschiedene Anlässe, aus denen sich ein guter erster Satz und Bewerbungseinstieg ableiten lässt.
Falls Sie zum Beispiel schon vorher mit dem Personalentscheider ein telefonisches Gespräch hatten, können Sie im Einleitungssatz natürlich sofort darauf Bezug nehmen. Auch andere Anknüpfungspunkte, etwa ein erstes Treffen auf einer Job- und Karrieremesse, sollten Sie unbedingt erwähnen. Das unterstreicht eine erste Gemeinsamkeit. Ein Beispiel:
Sehr geehrter Frau XX,
es hat mich riesig gefreut, Sie persönlich auf der XYZ-Messe vergangene Woche kennenzulernen. Der Auftritt Ihres Unternehmens sowie die Gespräche mit Ihrem Mitarbeiter, Herrn Max Muster, haben mich nachhaltig beeindruckt und den Wunsch verstärkt, meine Ausbildung zum _____________ bei Ihnen absolvieren zu wollen. Daher bewerbe ich mich heute…
Falls nicht, können Sie aber auch einen direkten Bezug zur ausgeschriebenen Stelle herstellen. Zum Beispiel so:
Sehr geehrter Herr XX,
schon seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit _____________. Als ich dann Ihre Stellenanzeige vom _____________ las, wusste ich sofort: Das passt! Die Herausforderungen sowie die Perspektiven, die diese Position bieten, haben mich sofort begeistert…
Ein weiteres Erfolgsrezept lautet: Frechheit siegt. Oder besser gesagt: eine gute Prise Selbstbewusstsein, gewürzt mit etwas Humor, schließlich bitten Sie nicht um ein berufliches Almosen, sondern bieten Kompetenz, Engagement und Leistungswillen!
Entsprechend könnten Bewerber so einsteigen:
Sehr geehrte Frau XY,
Sie suchen einen entscheidungsfreudigen und versierten Entwicklungsingenieur für _____________, für den soziale Kompetenz, Organisationstalent und Durchsetzungskraft nicht bloß Worthülsen, sondern gelebte Praxis sind? Dann hören Sie auf zu suchen: Hier bin ich! …
Wer es noch etwas kühner mag, kann per Storytelling beziehungsweise mittels einer ebenso originellen wie überraschenden Geschichte einsteigen. Das weckt auf jeden Fall die Neugier und regt zum Weiterlesen an:
Sehr geehrter Herr XX,
von meiner Haustür bis zur Firmenzentrale sind es mit dem Fahrrad genau 20 Minuten. Das heißt: Während die anderen Mitarbeiter noch im Stau stehen, könnte ich morgens schon der erste Kollege im Büro sein…“
Insbesondere Männer dürfen hier ruhig ein bisschen robuster auftreten. So hat Laurie Rudman von der Rutgers Universität in New Jersey schon vor einiger Zeit herausgefunden: Personalentscheider mögen an männlichen Bewerbern nicht, wenn diese zu bescheiden auftreten. Es lässt sie weniger ambitioniert, schwächer und unsicherer erscheinen.
Eine der wohl originellsten und im Netz vielfach gelobten Bewerbungen geht wiederum so los:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich an Ihrer Stelle wäre echt voll genervt, wenn ich täglich unzählige Bewerbungen lesen müsste, die alle mit „Hiermit bewerbe ich mich…“ anfangen. Ich frage mich sowieso, wer sich bei der heutigen Lage auf dem Ausbildungsmarkt noch eine ernsthafte Bewerbung erlauben kann, denn 50 Bewerbungen und 50 Absagen sind nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Meine Mama sagt immer: „Kind, geh schaffe und bring Kohle bei..!“ Aber Sie wissen ja bestimmt, wie Mamas so sind, Sie haben sicher auch eine. Na ja, man muss sie verstehen, Mama will schließlich nur das Beste für mich. …
Bis heute ist nicht ganz klar, ob es diese Bewerbung und diesen Einleitungssatz wirklich gab. Aber die Reaktionen darauf – insbesondere von Personalern (kann man auch in unseren Kommentaren nachlesen), sind durchweg positiv. Nahezu alle sagten: „Diese Kandidatin würde ich auf jeden Fall einladen und kennenlernen wollen!“ Originalität kommt eben immer an.